Starkoch Jamie Oliver zieht Jugendbuch zurück

Jamie Oliver und sein Verlag haben vor der Veröffentlichung seines jüngsten Jugendromans keine Rücksprache mit indigenen Organisationen oder Einzelpersonen gehalten.
Jamie Oliver und sein Verlag haben vor der Veröffentlichung seines jüngsten Jugendromans keine Rücksprache mit indigenen Organisationen oder Einzelpersonen gehalten. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa
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In dem Jugendroman «Billy and the Epic Escape» geht es unter anderem um ein Mädchen, das der indigenen Bevölkerung Australiens angehört. Doch echte Ureinwohner kritisieren die Darstellung.

London (dpa) – Der britische Starkoch Jamie Oliver (49) hat ein Buch wegen Beschwerden australischer Ureinwohner zurückgezogen. In seinem Jugendroman «Billy and the Epic Escape» geht es unter anderem um ein Mädchen, das zur indigenen Bevölkerung des Landes gehört.

Wie der «Guardian» berichtete, hatte die Gesellschaft für Bildung zu Geschichte und Tradition der australischen Ureinwohner Natsiec (National Aboriginal and Torres Strait Islander Education Corporation) das Buch scharf kritisiert. 

Die Darstellung von Ureinwohnern und ihren Traditionen ignoriere deren gewaltsame Unterdrückung und sei «verantwortungslos und schädlich und spiegelt ein tiefes Unverständnis und einen Mangel an Respekt wider», hatte die Gesellschaft bemängelt.

Jamie Oliver zeigt sich bestürzt

Das Mädchen in Olivers Buch hat etwa die Fähigkeit, Gedanken zu lesen und mit Tieren zu sprechen, was als «indigener Weg» bezeichnet wird. Glaube und Spiritualität der Ureinwohner werde dadurch auf «Magie» reduziert, kritisierte Natsiec-Chefin Sharon Davis laut «Guardian». Zudem sollen indigene Wörter einer falschen Region zugeordnet worden sein.

Oliver zeigte sich in einer Mitteilung bestürzt und entschuldigte sich. «Es war nie meine Absicht, diese zutiefst schmerzhafte Angelegenheit falsch darzustellen. Zusammen mit meinen Verlegern haben wir beschlossen, das Buch aus dem Verkauf zu nehmen», teilte der Starkoch der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge mit.

Der Verlag hatte dem «Guardian» gegenüber zugegeben, vor der Veröffentlichung keine Rücksprache mit indigenen Organisationen oder Einzelpersonen gehalten zu haben.

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