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Tourismusforscher: Reiseziele kann man nicht vorschreiben

Keine Frage, der Peloponnes ist auch schön: In Gythio schaukeln Fischerboote vor neoklassizistischen Häusern.
Keine Frage, der Peloponnes ist auch schön: In Gythio schaukeln Fischerboote vor neoklassizistischen Häusern. Foto: Sascha Rettig/dpa-tmn
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Von Massentourismus betroffene Urlaubsziele nicht mehr anbieten und dafür weniger frequentierte Orte mit ähnlichem Angebot pushen – kann das funktionieren? Ein Experte ist skeptisch.

St. Gallen (dpa/tmn) – Peloponnes statt Mykonos, Triest statt Venedig: Um besonders von Touristenmassen frequentierte Reiseziele zu entlasten, werden immer wieder weniger überlaufende Orte angepriesen, die Ähnliches bieten sollen. 

So hat die Reiseplattform Evaneos jüngst angekündigt, ab 2025 in der Sommersaison bis auf Weiteres keine Reisen mehr auf die Kykladen-Inseln Santorin und Mykonos anzubieten, weil diese dann stark von Übertourismus betroffen sind. Stattdessen sollen etwa alternative Destinationen wie der Peloponnes gefördert werden.

Solche Maßnahmen sieht der Schweizer Tourismusforscher Christian Laesser skeptisch: «Natürlich kann der Peloponnes, wo es sehr schön ist, dem Urlauber ebenso viel bieten wie Mykonos.» Nationale Tourismusbüros versuchten auch oft, genau solche Storys zu verkaufen und damit Reiseströme auch in die Peripherie zu bringen, so der Professor der Uni St. Gallen weiter. «Aber ich sage mal so: Der Erfolg ist meistens relativ bescheiden, denn die Leute lassen sich nicht sagen, wo sie hinreisen sollen.»

Eine Frage der Anziehung

Bezogen auf das Beispiel aus Griechenland sagt Laesser: «Santorin und Mykonos haben sicher eine größere Anziehung als der Peloponnes.» Und gerade wer zum ersten Mal in ein Land reise, wolle eher zu den bekannten Attraktionen und Zielen. Wer hingegen bereits mehrfach in Griechenland war, bei dem ist es wahrscheinlicher, dass er lieber mal den Peloponnes als die Kykladen erkundet.

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