Liebe Leserin, lieber Leser,
sein Rücktritt kam spät, aber er war unausweichlich. Schlechte Umfragewerte, eingefrorene Spendengelder und immer mehr Parteifreunde, die ihm die Unterstützung versagten: US-Präsident Joe Biden hatte am Ende keine Chance, bei den Präsidentschaftswahlen im November gegen Donald Trump zu bestehen. Ich habe es sowieso nie verstanden, warum man seine Kandidatur für eines der wichtigsten Ämter der Welt in den Ring wirft, wenn man auf die 90 zugeht.
Und ich gebe zu: Es hat mir fast schon wehgetan, den strauchelnden Biden bei der Fernsehdebatte zu sehen – und dann beim G7-Gipfel gleich noch einen draufzulegen, als er Selenskyj mit Putin und seine Vize Kamala Harris mit seinem Widersacher Donald Trump verwechselt hat. Ganz ehrlich: Warum tut man sich so etwas an? Ein würdevoller Rückzug zu einem früheren Zeitpunkt wäre angemessen gewesen.
Wäre, hätte, Fahrradkette. Auf Druck von außen hat Biden – oder haben die Demokraten – gerade noch die Reißleine gezogen. Und plötzlich gibt es einen neuen Star am US-Demokratenhimmel. Wie Phönix aus der Asche ist Kamala Harris, die bislang eher unscheinbare Vizepräsidentin, zur Hoffnungsträgerin geworden. In den sozialen Medien wird sie gefeiert, „Harris radiert Trumps Vorsprung aus“, titelte das Wall Street Journal. „Ich bin die erste Frau in diesem Haus, aber ich werde nicht die letzte sein. Weil jedes kleine Mädchen heute Abend sieht, dass dies ein Land der Möglichkeiten ist“, sagte sie schon am 7. November 2020, als sie als Vize von Biden ins Eisenhower-Building in Washington eingezogen ist.
Während ihrer Amtszeit als Vize hat sie die hoch gesteckten Erwartungen zwar nicht erfüllen können. Jetzt aber scheint ihre Zeit gekommen. Die Spendengelder sprudeln, mehr als 200 Millionen US-Dollar hat die frühere Generalstaatsanwältin binnen weniger Tage eingesammelt. Und Harris geht in den Angriffsmodus über und weiß zahlreiche prominente Unterstützer wie die Obamas, aber auch Sheryl Sandberg, George Clooney, Beyoncé und viele andere hinter sich. Donald Trump, der sich bereits als sicherer Sieger gegen Joe Biden glaubte, bekommt nun Gegenwind. Und schon wird mit harten Bandagen gekämpft. Ein dritter Weltkrieg drohe bei seiner Niederlage, so Trump. Und sein getreuer Unterstützer Elon Musk hat auf seiner Plattform X Fake-Videos veröffentlicht, die Harris als Kandidatin diskreditierten.
Ich frage mich, wer am Ende die Oberhand behält. Gelingt es Harris, politisch zu überzeugen? Oder erlischt der Hype genauso schnell, wie er gekommen ist? Was meinst Du? Schreib mir gerne in den Kommentaren und nimm an unserer Umfrage teil.
Ein schönes Wochenende und sonnige Grüße!
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Als Ex-Generalstaatsanwältin lässt sie sich nicht unterkriegen und wird durchstarten! 62%, 23 Stimmen23 Stimmen 62%23 Stimmen - 62% aller Stimmen
- Die aktuelle Euphorie hält sicher nicht bis zur Wahl. Nun muss Kamala Harris politisch überzeugen – Ausgang ungewiss! 32%, 12 Stimmen12 Stimmen 32%12 Stimmen - 32% aller Stimmen
- Gegen Donald Trump hat sie keine Chance – Kamala Harris ist ihm nicht gewachsen! 5%, 2 Stimmen2 Stimmen 5%2 Stimmen - 5% aller Stimmen