WOCHENAUSBLICK: Dax bleibt angeschlagen – Bilanzsaison bleibt im Fokus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Im charttechnisch angeschlagenen Dax DE0008469008 steht in der neuen Börsenwoche hinter einer von Anlegern erhofften Erholung auf über 24.000 Punkte ein großes Fragezeichen. Dem Index, der jüngst den Kontakt zur runden Marke etwas verloren hat, dürfte weiter Gegenwind drohen, sollten positive Impulse von der auslaufenden Berichtssaison ausbleiben und die Fantasie hinsichtlich des KI-Booms insbesondere in den USA weiter nachlassen.

Bei einigen Investoren wüchsen die Sorgen über den großen Liquiditätshunger der mächtigen KI-Unternehmen, schrieb Analyst André Sadowsky von der Commerzbank. Anleger würden hinterfragen, ob sich die gewaltigen Investitionen auch als so profitabel erweisen werden, dass sie die aktuellen Kursniveaus rechtfertigen.

In der Berichtssaison dürfte es in den kommenden Tagen einmal mehr nicht nur darauf ankommen, dass die Unternehmen im abgelaufenen Quartal positiv abgeschnitten haben und optimistische Prognosen geben, sondern die Erwartungen am Markt übertreffen. Andernfalls könnten gerade bei in diesem Jahr gut gelaufenen Papieren erneut Gewinnmitnahmen belasten.

Die Aktien-Experten der Landesbank Helaba merken an, dass in der Bilanzsaison in den USA die Unternehmen überwiegend positiv überrascht hätten, während in Deutschland die Unternehmensgewinne schwächer ausgefallen seien. Die Ergebnisverbesserungen hätten angesichts der hohen Unternehmensbewertungen für weitere Kurssteigerungen nicht ausgereicht.

Aus dem Dax öffnen in der neuen Börsenwoche zahlreiche Unternehmen die Bücher. Den Start machen Rückversicherer, am Montag zunächst Hannover Rück DE0008402215, am Dienstag Munich Re DE0008430026. Ebenfalls am Dienstag berichtet die Porsche Automobil Holding DE000PAH0038. Am Mittwoch folgen mit RWE DE0007037129 und Eon DE000ENAG999 zwei Versorger. Auch der Chemikalienhänlder Brenntag DE000A1DAHH0, der Chiphersteller Infineon DE0006231004 und der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer DE000BAY0017 legen zur Wochenmitte die Zahlen für das dritte Quartal vor.

Die Deutsche Telekom DE0005557508, Siemens DE0007236101 sowie der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA DE0006599905 sind am Donnerstag an der Reihe. Die Quartalsbilanzen des Energietechnik-Unternehmens Siemens Energy DE000ENER6Y0 und des Versicherers Allianz DE0008404005 vervollständigen das Tableau am Freitag.

Die Veröffentlichung wichtiger US-Makrodaten – auf der Agenda stehen eigentlich am Donnerstag die Verbraucherpreise sowie am Freitag die Einzelhandelsumsätze und die Erzeugerpreise – bleibt erneut abzuwarten. Wegen der teilweisen Schließung der Bundesbehörden werden derzeit keine Konjunkturdaten veröffentlicht. Der sogenannte Shutdown dauert seit 1. Oktober an – so lange wie noch nie in der US-Geschichte.

Ohne diese auch für die Börse wichtigen Konjunkturdaten tappen Anleger im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter im Dunkeln. Der Investitionsneigung ist dies abträglich – und es kann mit dazu beitragen, dass der weiter erhofften Jahresendrally endgültig der Stecker gezogen wird./ajx/ag/mis

— Von Achim Jüngling, dpa-AFX —

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