ADHS und Oversharing: 7 Tipps, wie man es besser steuert

Menschen mit ADHS neigen oft dazu, zu viel von sich zu erzählen - ein Phänomen, das als «Oversharing» bekannt ist. Mit wenigen Tricks kann man besser managen, was man teilt und wann.
Menschen mit ADHS neigen oft dazu, zu viel von sich zu erzählen - ein Phänomen, das als «Oversharing» bekannt ist. Mit wenigen Tricks kann man besser managen, was man teilt und wann. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa
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Menschen mit ADHS funktionieren auch kommunikativ oft anders als die anderen – sie teilen dann ungewollt vieles, was sie lieber nicht gesagt hätten und hadern dann damit. So kann man daran arbeiten.

Au weia, schon wieder zu viel gesagt, und womöglich das Gegenüber mit Details aus dem eigenen Privatleben überfordert? Dieses Gefühl kennen viele Menschen mit ADHS. Sie neigen dazu, viel von sich zu erzählen – ohne es bewusst zu wollen.

Oversharing wird das auch genannt.
Wie man als neurodivergenter Mensch besser managen kann, was man wann mit wem teilt, dafür hat die US-Autorin und ADHS-Expertin Caroline Maguire im Magazin «Additude» folgende Tipps:

  1. Finde heraus, warum du es tust: Denk darüber nach, warum du oft zu viel erzählst. Liegt es daran, dass du die Stille nicht ertragen kannst? Bist du nervös? Hast du das Gefühl, dass du sofort mit anderen verbunden sein musst? Versteh die Gründe hinter deinem Verhalten, um es besser kontrollieren zu können.
  2. Beobachte die soziale Dynamik: Schau dir an, wie andere in Gesprächen Informationen teilen und wie sie darauf reagieren. Das hilft dir zu verstehen, was angemessen ist und was nicht.
  3. Fordere dich selbst heraus: Setz dir das Ziel, erst eine bestimmte Anzahl von Fragen zu stellen, bevor du etwas Persönliches über dich teilst. So kannst du vermeiden, zu viel zu sagen und stattdessen ein ausgewogeneres Gespräch führen.
  4. Überlege, wie viel du jemandem anvertraust: Bevor du persönliche Dinge preisgibst, denk darüber nach, wie gut du die Person kennst und ob das, was du teilen möchtest, die Situation für sie oder dich unangenehm machen könnte. Weniger ist manchmal mehr.
  5. Achte auf deine Gefühle: Sei dir bewusst, wie du dich fühlst, wenn du mit anderen sprichst. Manchmal können starke Emotionen dazu führen, dass du mehr teilst als du möchtest.
  6. Erzähl kürzere Geschichten: Wenn du eine Geschichte teilen möchtest, achte darauf, dass sie nicht zu lang wird. Frag dich, was du damit erreichen willst, und halt dich dann daran.
  7. Sei nett zu dir selbst: Veränderungen brauchen Zeit. Mach dir keine Vorwürfe, wenn es nicht gleich klappt. Jedes Gespräch ist eine Gelegenheit zum Lernen                                                            (dpa/tmn/cw)
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