Der ist doch kurz vor dem Burn-out! So ein Satz ist schnell gesagt. Aber wie erkennt man Anzeichen für eine Stresserkrankung wirklich? Und vor allem: Wie spricht man das Thema dann an?
Ein Burn-out kommt nicht plötzlich. Stattdessen verstärken sich die Symptome immer weiter – bis Beschäftigte im schlimmsten Fall völlig ausgebrannt und nicht mehr arbeitsfähig sind. Wichtig ist daher, dass möglichst rechtzeitig interveniert wird.
Aber was können Teammitglieder tun, wenn sie Signale bemerken? Wie können sie das Thema sensibel ansprechen, wenn sie das Gefühl haben, ein Kollege oder eine Kollegin ist Burn-out gefährdet?
Nicht überraschend wäre es, wenn potenziell Betroffene das Thema erst einmal von sich weisen. Ein potenziell nahender Burn-out werde von Betroffenen häufig selbst verdrängt, schreibt Gaby Lauhoff, Trainerin für Stressmanagement, in einem Beitrag auf Xing.
Burn-out-Gefahr: Betroffenen Arbeitsentlastung anbieten
Entscheidend ist es deshalb, sensibel und rechtzeitig auf die jeweilige Person zuzugehen. Hilfreich ist der Stressexpertin zufolge, einen vertraulichen Raum zu schaffen und Betroffenen so das Gefühl zu geben, gehört und unterstützt zu werden. Diese persönliche Zuwendung bringe häufig schon eine erste Entlastung, so Lauhoff.
Statt direkt eigene Vermutungen zu äußern, sollten Kolleginnen oder Führungskräfte zudem eher offene Fragen stellen – etwa, indem sie nach akuten Herausforderungen fragen, die gerade belasten.
Sprechen Führungskräfte das Thema an, sollten sie im besten Fall auch Lösungen zur Entlastung anbieten, etwa indem Aufgaben angepasst werden. Nach dem ersten Gespräch wichtig: Burn-out gefährdete Teammitglieder nicht alleine lassen, sondern regelmäßig nachfragen, ob sich ihre Situation verbessert hat.
Anzeichen von Burnout richtig deuten
Zu den Signalen von Burn-out gehören unter anderem sozialer Rückzug, Kopf- oder Magenschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. Beschäftigte sind häufig unzufrieden mit der eigenen Leistung, fühlen sich ausgelaugt, können nicht abschalten und ignorieren ihr Bedürfnis nach Erholung.
Warnzeichen wie Wesensveränderungen, Konzentrationsschwierigkeiten, häufige Flüchtigkeitsfehler, viele und unnötige Überstunden oder Nervosität, Aggressivität, Angst sowie nachlassendes Engagement sollten Außenstehende hellhörig machen. (dpa/tmn/cw)