Triennale in Nîmes: Römisch und zeitgenössisch zugleich

Die südfranzösische Stadt Nîmes ist berühmt für ihr römisches Amphitheater, hat aber noch viel mehr zu bieten - vor allem jetzt mit der Triennale «Contemporaine».
Die südfranzösische Stadt Nîmes ist berühmt für ihr römisches Amphitheater, hat aber noch viel mehr zu bieten - vor allem jetzt mit der Triennale «Contemporaine». Foto: Sabine Glaubitz/dpa
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Die südfranzösische Stadt ist bekannt für ihr Amphitheater, den majestätischen Römertempel und die historische Altstadt. Mit ihrer ersten Triennale will sie nun verstärkt zeitgenössisch sein.

Die riesige Skulptur «Water lines» von Feda Wardak und dem bekannten Künstler Tadashi Kawamata steht in den romantischen Fontaine-Gärten aus dem 18. Jahrhundert. Sie gleicht einem Aquädukt, aus dem auf mysteriöse Weise Wasser spritzt. Sie gehört zu den Installationen im öffentlichen Raum der ersten Kunsttriennale der südfranzösischen Stadt Nîmes.

Mit der bis zum 23. Juni dauernden Triennale «Contemporaine» will sich Nîmes kulturell gegen Avignon mit dem Theaterfestival und Aix-en-Provence mit seinem Lyrikfestival behaupten. Oder mit den Worten des Bürgermeisters der rund 150.000 Einwohner großen Stadt, Jean-Paul Fournier, ausgedrückt: Die römischste aller französischen Städte will zum «Epizentrum des zeitgenössischen Schaffens» werden.

Nîmes lockt schon lange Kunstliebhaber

Nîmes ist mit Kunst bereits gut aufgestellt: Das 2018 eröffnete Musée de la Romanité gleich neben dem bekannten Amphitheater beherbergt bedeutende archäologische Sammlungen, das Museum der Schönen Künste die zweitgrößte Sammlung der Region Languedoc-Roussillon mit französischen, flämischen, niederländischen und italienischen Malereien.

Das Carré d’Art zieht schon seit über 30 Jahren Liebhaber von Kunst von 1960 bis heute an. Ein Teil der Sammlung ist der deutschen Malerei gewidmet mit Werken von Gerhard Richter, Sigmar Polke und Albert Oehlen, ergänzt durch Installationen von Thomas Schütte.

Triennale entwirft Tandem-Projekte

Die Triennale zeichnet sich durch ein besonderes Konzept aus: Sie entwirft Tandem-Projekte, die vielversprechende Künstler ihrer Generation mit etablierten und älteren Kollegen vereint. Dazu gehört das Duo Kawamata/Feda Wardak sowie die Turner-Prize-Trägerin Laure Prouvost und Caroline Mesquita.

Bemerkenswert ist auch die Ausstellung von Jeanne Vicerial «Avant le jour» (Vor dem Tag) im Museum Vieux Nîmes. Sie hat sich mit dem Werk des 2022 verstorbenen Malers Pierre Soulages auseinandergesetzt, der sein Leben lang die Farbe Schwarz erforschte. Das Ergebnis: Monochrome Textil-Skulpturen, die sie aus einem einzigen, mehrere Kilometer langen Faden geschaffen hat. (dpa/cw)

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